KVT & REVT – Zwei starke Wege zu Veränderung- Verhaltenstherapie in Salzburg Umgebung
- Dr. Wolfgang Avituv
- 23. März
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 2. Apr.

Was ist KVT und was it REVT denn?
In der Psychotherapie gibt es viele Methoden. Doch nicht alle sind gleich wirksam. Wenn es darum geht, Gedanken, Gefühle und Verhalten wirksam zu verändern, gelten die Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) und die Rational-Emotive Verhaltenstherapie (REVT) als wissenschaftlich fundierte, effiziente und praxisnahe Ansätze.
Beide Methoden basieren auf der Grundidee, dass unsere Gedanken unsere Gefühle und unser Verhalten maßgeblich beeinflussen – und dass wir lernen können, diese Gedanken bewusster, realistischer und hilfreicher zu gestalten.
Was ist Kognitive Verhaltenstherapie (Englisch: CBT/ Deutsch: KVT)?
Die Kognitive Verhaltenstherapie ist eine psychotherapeutische Methode, die sich auf die Zusammenhänge zwischen Gedanken, Gefühlen und Verhalten konzentriert. Sie ist wissenschaftlich sehr gut erforscht und weltweit anerkannt, insbesondere bei:
Depressionen
Angststörungen
Zwangsstörungen
Essstörungen
Traumafolgestörungen
Psychosomatischen Beschwerden
Chronischem Stress und Burnout
In der KVT geht man davon aus, dass viele psychische Probleme durch dysfunktionale (nicht hilfreiche) Denkmuster und Verhaltensweisen entstehen – und durch gezielte Veränderung dieser Muster verbessert werden können.
Typisches Beispiel:
„Ich darf keine Fehler machen“ → Angst vor Kritik, Vermeidung von Herausforderungen → Stagnation, Selbstzweifel, innerer Stress
Die KVT hilft, solche Gedanken zu identifizieren, zu hinterfragen und neue, realistischere Gedanken zu entwickeln – begleitet von konkreten Verhaltensübungen.
Was ist Rational-Emotive Verhaltenstherapie (REVT/REBT)?
Die Rational-Emotive Verhaltenstherapie (REVT) wurde in den 1950er-Jahren von Dr. Albert Ellis entwickelt und gilt als eine der ersten Formen der kognitiven Verhaltenstherapie. Sie fokussiert besonders auf die Grundüberzeugungen und Lebensphilosophie eines Menschen – also tief verwurzelte Einstellungen, wie:
„Ich muss perfekt sein, sonst bin ich nichts wert“
„Alle müssen mich mögen“
„Das Leben darf nicht unfair sein“
Solche Überzeugungen wirken wie ein ständiger innerer Richter – und führen zu überzogenen Erwartungen, Frustration, Wut, Schuld und Scham.
Die REVT hilft, diese irrationalen Grundannahmen zu erkennen und in rationale, flexible und selbstfürsorgliche Überzeugungen umzuwandeln.
Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen KVT & REVT
Aspekt | KVT (Kognitive Verhaltenstherapie) | REVT (Rational-Emotive Verhaltenstherapie) |
Fokus | Gedanken, Verhalten, Gefühle, Verhaltensexperimente | Überzeugungen, Philosophie, Emotionen, innere Haltung |
Ziel | Realistischere, funktionale Gedanken & Verhalten | Flexiblere, akzeptierende, rationale Lebensüberzeugungen |
Emotionsarbeit | Ja, v. a. über Verhalten und Gedanken | Ja, sehr direkt – v. a. über emotionale Einsicht (z. B. Wut, Scham) |
Therapiestil | Strukturiert, kooperativ, problemorientiert | Direktiv, konfrontativ, humorvoll (je nach Stil) |
Typische Fragen | „Was denken Sie in dieser Situation?“ – „Was wäre eine alternative Sicht?“ | „Was glauben Sie, müssen Sie tun?“ – „Was wäre, wenn das nicht stimmt?“ |
Zielsetzung | Realistische Denkweisen und wirksames Verhalten | Selbstakzeptanz, emotionale Freiheit, Frustrationstoleranz |
In meiner Praxis arbeite ich mit beiden Ansätzen – oft in Kombination –, je nach Anliegen, Persönlichkeit und Zielsetzung der Klient:innen.
Wie läuft eine KVT/REVT-Behandlung in der Praxis ab?
Diagnostik & Zielklärung: Gemeinsames Verstehen des Problems und Definition erreichbarer Ziele
Psychoedukation: Erklären von Denk- und Verhaltensmodellen (z. B. ABC-Modell nach Ellis)
Gedankenarbeit: Identifikation, Infragestellung und Veränderung belastender Gedanken
Verhaltensexperimente & Übungen: Neue Erfahrungen machen, Sicherheit gewinnen
Rückfallprophylaxe: Langfristige Strategien entwickeln
Dabei steht stets die Selbstwirksamkeit der Klient:innen im Mittelpunkt: Nicht der Therapeut „macht etwas“, sondern der/die Klient:in lernt, sich selbst anders zu erleben und zu steuern.
📌 Wann hilft KVT/REVT besonders gut?
Diese Methoden sind besonders hilfreich bei:
Übermäßiger Selbstkritik oder Perfektionismus
Ängsten (z. B. Prüfungsangst, soziale Phobie)
Stress, Wut und Frustration
Trauer und Verlust
Beziehungskonflikten
Niedrigem Selbstwertgefühl
Inneren Blockaden oder Entscheidungsschwierigkeiten
Auch bei Persönlichkeitsanteilen wie z. B. „Ich darf keine Schwäche zeigen“, „Ich bin nur dann etwas wert, wenn ich leiste“ usw. ist REVT ein kraftvoller Zugang zur langfristigen Veränderung.
Weiterführende Informationen:
Wenn Sie sich näher mit diesen Methoden beschäftigen möchten, finden Sie fundierte Inhalte beim:
Albert Ellis Institute (New York): https://albertellis.org
Österreichischen Gesellschaft für Verhaltenstherapie (ÖGVT): https://www.oegvt.at
Fazit
KVT und REVT sind mehr als nur Methoden – sie sind Haltungen, die helfen, den inneren Dialog zu verändern und neue Wege im Umgang mit Herausforderungen zu finden. Sie bieten wissenschaftlich fundierte Werkzeuge für Menschen, die sich aus alten Denk- und Verhaltensmustern befreien möchten – mit Klarheit, Struktur und Selbstverantwortung.
Dr. Wolfgang R. Avituv, BSc, M.A.
Klinischer Psychologe in Thalgau, Salzburg Umgebung
✔ Anerkannter Experte für CBT & REVT (EABCT, Albert Ellis Institute)
✔ Einzel- und Paarberatung auf Deutsch & Englisch
✔ Strukturierte, praxisnahe Hilfe bei Ängsten, Stress, Depression & Selbstwertthemen
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